Donnerstag, 1. Oktober 2009
Pläne für die Zukunft
- An Donnerstag Abenden: Demonstrationen "im iranischen Stil" durch die Stadt und in den Parks gemeinsam mit anderen Familien.
Nachrichten
- Radio Farda: Der Teheraner Staatsanwalt Abbas Jaafari Dolatabadi sagte, die Ereignisse nach der Wahl hätten "öffentlichen Einfluss" gehabt, weshalb der "Kampf" gegen sie "schwieriger" gewesen sei. Zu den Ereignissen nach der Wahl sagte er: "Nach der Revolution passierten Dinge wie das mit Bani Sadr*, oder der Krieg, oder die Bewegung des 18. Tir, doch die Geschehnisse nach den Wahlen waren besondere Fälle mit öffentlichem Einfluss. Die Bewältigung dieser Krise ist schwieriger als die früherer Krisen."
*zu Bani Sadr: http://de.wikipedia.org/wiki/Ab%C5%AB_l-Hasan_Ban%C4%ABsadr, d. Übers.
- Nowrouz: Der Generalsekretär der Islamischen Iranischen Partizipationsfront, der über 100 Tage in Einzelhaft verbracht hat, wurde vor einigen Tagen wegen Herzrhythmusstörungen in ein Krankenhaus verlegt. Am Mittwoch hatte seine Familie ihn in Evin besucht.
- Nowrouz: Behzad Nabavi wurde wegen eines neuerlichen Leistenbruchs ins Baghiyatallah-Krankenhaus eingeliefert. Der Diagnose des Krankenhauses zufolge benötigt er eine Operation.
- Green Wave: Der Lech-Wałęsa Preis 2009 ging an Shadi Sadr, Ladan Boroumand und Roya Boroumand. Sie wurden damit für ihr Engagement für Frauen- und Menschenrechte im Iran ausgezeichnet. Die Preisübergabe erfolgte in einer Zeremonie in Danzig, Polen, am 29. September in Anwesenheit von Lech Wałęsa und mehr als 150 politischen Persönlichkeiten, Wissenschaftlern und Journalisten des Landes.
- JRS (Jonbesh-e Rahe Sabz/Green Path Movement): Die Ehefrauen einiger inhaftierter Aktivisten der Grünen Bewegung haben sich mit einem offenen Brief an den Chef der Justiz gewandt. Darin verweisen sie auf die bestehenden gesetzlichen Mängel und den Druck, dem die Reformanhänger durch die Einzelhaft ausgesetzt sind. Sie schreiben: "Wir erwarten, dass Sie uns einen Monat nach Ihrer Berufung in die Position des Chefs der Justiz sagen können, warum keine offizielle oder rechtliche Organisation unsere einfache Frage nach dem Grund für die rund 100tägige Einzelhaft unsere Angehörigen unter schweren und hoch belastenden Bedingungen beantworten kann."
- JRS: Mehrere Nachrichtenquellen in Teheran berichten, dass die Revolutionsgarden damit begonnen hätten, die Satellitennetze mit neuen Lärmwellen zu stören. Es ist nachgewiesen, dass diese Lärmfrequenzen sich schädlich auf die physische und psychische Gesundheit der Menschen auswirken, und die Attacken seien dieses Mal bedeutend stärker.
- BBC: Im Online-Journal "Nature", das dem Wissenschaftsjournal "Nature" angeschlossen ist, wird über die kontroverse Situation infolge der Plagiatsvorwürfe gegen Wissenschaftsminister Kamran Daneshjoo und Transportminister Hamid Behbahani diskutiert. Beiden wird vorgeworfen, fremde Papers kopiert zu haben. In dem Bericht mit dem Titel (sinngemäß, d. Übers.) "Iranische Minister im Plagiatsaufruhr" heißt es auf der Grundlage von Nachforschungen des Journals "Nature", dass zwei Regierungsminister Artikel verfasst und veröffentlich hätten, die zu größten Teilen aus anderen Papers kopiert wurden. Wie Nature News mitteilt, haben zur Zeit drei Journale bestätigt, dass sie von Daneshjoo allein oder in Koautorenschaft verfasste Papers entfernen werden und Verdacht auf weitere Plagiatsfälle in Daneshjoos Veröffentlichungen bestehe.
(s. hierzu auch den detaillierten Bericht von Mowjcamp in deutscher Übersetzung: http://lilalinda-juliasblog.blogspot.com/2009/10/noch-mehr-plagiatsfalle-in-ahmadinejads.html)
Nachrichten von Verhafteten, Vermissten und Verstorbenen
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Empfehlungen und Warnungen
Mohsen Sazgara hat sein tägliches Video für Donnerstag veröffentlicht. Er bezeichnete das Verhalten der Regierung im Zusammenhang mit dem 5+1 Gipfel als Rückzug und erwähnte als einen möglichen Grund dafür den Boykott der Regierung und er Revolutionsgarde durch das iranische Volk.
Zum Fußballspiel am Freitag sagte er, das Szenario im Stadion hänge von der Situation ab, wenn alle Zuschauer dieselben Parolen rufen würden, könnten Regierungsanhänger nichts dagegen tun.
Er sagte, das Anbringen von grünen Bändern im Aktionsbereich der Kameras sei eine Möglichkeit. Die Menschenmassen und der Verkehr auf den Straßen vor dem Spiel sei eine gute Gelegenheit für Versammlungen.
Weiterhin sagte er, man könne das Intelligenzministerium und die Überwachungssysteme von öffentlichen Telefonen aus anrufen, um die Anhänger der Putschregierung außer Gefecht zu setzen.
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