Freitag, 18. September 2009

SIC Newsletter 17. September 2009 - Deutsch

Donnerstag, 17. September 2009

Pläne für die Zukunft
Quds-Demonstrationen in Teheran und allen iranischen Städten

Nachrichten
-BBC News: Mehdi Mahmoudian und Hossein NouraniNejad von der Islamischen Iranischen Partizipationsfront, sowie Mehdi Mirdamadi, der Sohn des noch immer im Gefängnis befindlichen Sekretärs der Front, Mohsen Mirdamadi, sind verhaftet worden. Ein weiteres Mitglied der Partizipationsfront, Ali Pirhosseinlou, sowie seine Frau Fatemeh Sotodeh sind ebenfalls am Donnerstag verhaftet worden.

- BBC News: Berichten aus Iran zufolge ist der Schwager von Mohammad Ali Abtahi, Mehdi Mousavinejad, in seinem Haus verhaftet worden. Ein Verwandter von Mousavinejad hat dies bestätigt. Mousavinejad ist ein 27jähriger Geistlicher und Student am Seminar von Qom.

-BBC News: Akbar Hashemi Rafsanjani sagte zu dem Freitagsgebet, das er nicht halten wird: "Die Entscheidung für eine bestimmte Person ist nicht besonders wichtig. Jeder Sprecher dieses Freitagsgebets wird die Rechte des palästinensischen Volkes verteidigen". Er fügte hinzu: "Ich denke nicht, dass es notwendig ist, dass ich nach 30 Jahren immer noch das Gebet an diesem Tag halte. Man sollte das nicht so politisch sehen".

- RadioFarda: Die Iranische Alumni-Organisation (Advar Tahkim Vahdat) hat den Prozess gegen Abdollah Momeni verurteilt und erklärt, der neue Generalstaatsanwalt in Teheran folge demselben Weg der "Unterstützung von Ungerechtigkeit und Unterdrückung" wie sein Vorgänger Saeed Mortazavi. Sie forderten den Justizchef auf, am "Reue-Workshop" in Evin teilzunehmen.

-RadioFarda: Mohammad Nourizad, ein ehemaliger Journalist für die Zeitung Kayhan, ist aus der Pan Vereinigung - der Organisation konservativer Schriftsteller - ausgeschlossen worden. Wie berichtet wird, hatte Nourizad in einem am 13. September (23. Shahrivar) veröffentlichten Brief den Obersten Führer der Islamischen Republik Ali Khamenei aufgefordert, sich beim iranischen Volk zu entschuldigen.

- RadioFarda: Der Manager des geschlossenen Monatsmagazins Nameh, Keyvan Samimi, der auch Mitglied des Zentralrats der Assoziation zur Verteidigung der Pressefreiheit ist und der einen Tag nach Bekanntgabe der Wahlergebnisse verhaftet worden war, ist 3 Monate nach seiner Verhaftung mit seiner Rechtsanwältin Nasrin Sotoudeh zusammengetroffen. Wie sie sagte, hatte das Revolutionsgericht als Tag seiner Verhaftung ein Datum angegeben, das zwei Monate und zwei Tage später lag als die eigentliche Verhaftung. Dies bedeutet, dass nicht bekannt ist, wer ihn in diesen zwei Monaten festgehalten hat.

- RadioFarda: Mehdi Karroubi gibt bekannt, dass er an den Quds-Demonstrationen teilnehmen wird. In einer kurzen aktuellen Meldung auf seiner offiziellen Webseite erklärte Karroubi, dass er am Freitag gegen 11 Uhr am Haft-e Tir Square zu den Menschen stoßen wird,

-Mohsen Makhmalbaf und Mohsen Sazegara sagten in einem Statement, dass ausländische Journalisten nur an bestimmten Plätzen eingeschränkte Erlaubnis für Video- und Fotoaufnahmen haben. Um die Pläne der Regierung zu durchkreuzen, sollten die Menschen daher ihre Nachrichten, Videos und Fotos von dieser Grünen Demonstration baldmöglichst an internationale Nachrichtenagenturen schicken.

- Am Donnerstag Abend waren die Allah-u Akbar-Rufe und Slogans der Grünen Bewegung in Ekbatan außerordentlich laut zu hören. Ein kleiner Videoausschnitt davon ist dem Original-Newsletter beigefügt.

Empfehlungen und Warnungen
--Mowje Sabz (Grüne Welle der Freiheit):
Zehn wichtige Punkte für das Aufbranden der Grünen Welle am Quds-Tag

1. Kommt frühzeitig und von Beginn an zu den angegebenen Demonstrationsrouten
2. Haltet drei Grundsätze ein: Ruhe, Frieden und Gewaltlosigkeit. Erinnert andere Teilnehmer während der Demonstration an diese Grundsätze.
3. Ignoriert alle Meldungen (die von Regierungsagenten produziert und verbreitet werden) über mögliche Gewalt, wie z. B. Bombenanschläge. Achtet darauf, dass solche unerwarteten Schockmeldungen nicht den Frieden und die Einheit unter den Demonstranten beeinträchtigen.
4. Bewegt euch in Gruppen und dicht zusammen, hakt euch unter. Große Menschenketten halten die Unterdrücker von Gewaltanwendung ab. Haltet ausreichend Abstand von Zivilkräften auf Motorrädern und zu Fuß, bleibt ruhig, auch wenn sie versuchen, Diskussionen anzufangen.
5. Nehmt ein paar Grüne Symbole mit, um zu zeiten, dass ihr der Grünen Bewegung angehört (Kleidung, Gebetsschal, Gebetsketten, Schals und andere grüne Zeichen). Beachtet, dass offensichtliche Grüne Symbole Angriffe provozieren können. Darum empfiehlt es sich, kleine grüne Stofffetzen oder andere Zeichen in der Tasche zu haben, so dass ihr immer noch diese kleinen Zeichen benutzen könnt, falls die größeren verloren gehen, insbesondere, um sie in die Kameras zu halten.
6. Sehr wichtig ist, dass die Grünen ihre ursprünglichen Gruppen bilden. Denkt daran, dass es Einschüchterungen durch Gegenseite erleichtert werden, wenn kleine Gruppen von 2 oder 3 Menschen zu Beginn der Demonstration ihre Slogans rufen. Daher ist es besser, zunächst kleine Gruppen zu bilden und vorzugsweise Allah-o Akbar zu rufen, sich dann den anderen Grünen unter den Demonstranten anzuschließen, und wenn die Gruppe größer ist, mit den Slogans zu beginnen, die die Ähnlichkeiten zwischen Iran und Palästina hervorheben.
Einige dieser Slogans sind z. B. "Iran ist Palästina", "Tyrannei wird zerstört", "Tod der Arroganz, ob in Iran oder im Libanon", "Unsere Stimmen werden zu Blut", "Iran ist Palästina geworden", "Nicht für Gaza, nicht für Libanon, für Iran opfere ich meine Seele ".

7. Die Unterdrücker nutzen jeden Trick, um euch Angst zu machen: z. B. schnelle, überraschende Angriffe, provozierende Slogans, physische Misshandlung und Schläge. Die beste und wichtigste Art, der Angst zu begegnen ist, sich an den Händen zu halten und sich langsam und ruhig zu bewegen. Vermeidet impulsive, emotionale Reaktionen.

8. Der für morgen bestimmte Freitagsimam entbehrt der Voraussetzungen der Gerechtigkeit, darum ist es verboten, ihm im Gebet zu folgen. Es wurde beschlossen, dass die Anhänger der Grünen Bewegung in ihre Häuser zurückkehren, sobald die Demonstration vorüber ist.

E-Mail: student.information.center@gmail.com
Tel: +1 (253) 234-IRAN , +1 (253) 234-4726
Newsletter abonnieren: http://groups.google.com/group/student-information-center
Twitter: IranSIC

Übersetzung aus dem Englischen: Julia
Original unter:
http://groups.google.com/group/student-information-center

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Zusätze:

1. Weltweites Projekt "Green Light" 18.-25. September: Licht für Iran

2. Unterstützer, Mitglieder, Übersetzer gesucht für neue
Facebook-Gruppe zur Übersetzung von Blogs, Artikeln und Nachrichten zum Thema Iran, die nicht in den Massenmedien erscheinen. Jede/r kann mitmachen, aktiv oder passiv!

3. Vorformulierte Protestbriefe an die UN (Englisch, bezüglich der iranischen Teilnahme an der bevorstehenden Konferenz in New York) mit Adressen (mit freundlicher Genehmigung von @nedaagain): http://docs.google.com/View?id=dcnj8jzc_8dxb9vbgf

4. Sammlung aller aktuellen Online-Petitionen zum Iran (mit freundlicher Genehmigung von @nedaagain):
http://sites.google.com/site/petitionsforiran/home

5.
Aktuelle Veranstaltungstermine in Deutschland (keine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit, Änderungen und neue Termine können hinterlassen werden)

6. Deutsche Übersetzungen von Blogs, Artikeln und Nachrichten zum Thema jenseits der internationalen Medien:
Julias Blog

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