Pläne für die Zukunft
Proteste vor dem UN-Hauptquartier in New York am 23. und 24. September gegen die Teilnahme Ahmadinejads an der Generalversammlung der Vereinten Nationen.
(in Deutschland: Termine in Deutschland
Termine international: http://www.united4iran.com/)
Nachrichten
- Nowrooz: Der stellvertretende Generalsekretär der (reformorientierten) Partizipationsfront Azar Mansouri wurde gestern abend in Teherans Stadtteil Varamin von Sicherheitskräften verhaftet, nachdem er das Haus seiner Schwester verlassen hatte.
- Wave of Freedom (Mowj-e-azadi): Ayatollah Montazeri (ein hoher reformorientierter Geistlicher und "Quelle der Emulation") hat auf Mir Hossein Mousavis Brief geantwortet und die wichtige Rolle der sozialen Netzwerke betont, die zuvor von Mousavi angeregt worden waren. Er betonte nochmals, dass die Regierung für alle nach den Wahlen entstandenen Probleme verantwortlich sei. Er verurteilte die bei den "Schauprozessen" vorgeführten falschen Geständnisse und sagte, in diesen Prozessen seien "der Ankläger und der Richter eine und dieselbe Person". Er schloss mit den Worten "Wenn es möglich wäre, durch Schaffung von Angst, Tyrannei, Unterdrückung und Erstickung zu regieren, wäre das Schah-Regime noch immer an der Macht".
- Path of the Green Movement(Jrs): Das Büro des führenden Reformpolitikers Seyyed Mohammad Khatami hat in Reaktion auf Behauptungen der regierungstreuen Zeitung Keyhan ein Statement veröffentlicht. Keyhan hatte behauptet, dass es zwischen Khatami und einem schweitzerischen Agenten private Treffen gegeben habe. Khatami erklärte, diese Verleumdungen würden nicht nur vom wachsamen und ehrbaren iranischen Volk nicht geglaubt werden, sondern würden zudem das Gegenteil des bezweckten Ziels bewirken. Wenn eine Regierung, deren Handeln sich auf Moral und Ehrlichkeit stützen solle, sich so verhalte, "ist Gott unsere einzige Zuflucht".
- New York Times: "Menschenrechtsgruppen haben die Generalversammlung der Vereinten Nationen am Montag gedrängt, einen Sondergesandten zu benennen, der die Übergriffe in Iran untersuchen solle - einschließlich der Behauptungen, dass Häftlinge nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen im Juni vergewaltigt und gefoltert wurden. Die Gruppen - Human Rights Watch und die Internationale Menschenrechtskampagne im Iran - sagten, etwa 400 Personen befänden sich wegen des Verdachts der Verwicklung in die Demonstrationen nach den Wahlen noch immer in Haft. Iran hat bestritten, dass Häftlinge misshandelt wurden" [nytimes.com].
Nachichten von Verhafteten, Vermissten und Verstorbenen
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Analyse
- Radio Farda: In einem Gespräch mit Radio Farda hat der Begründer der Konstitutionalistischen Partei Irans und politische Analyst Dariush Homayoun die Ereignisse nach den Wahlen und die Grüne Bewegung im Iran analysiert.
Er sagte, die Grüne Bewegung im Iran sei "sehr tief verwurzelt und verbreitet", was die Islamische Republik zum ersten Mal vor eine Herausforderung stelle. Angesichts des Mutes, den die Menschen der von Regierungskräften begangenen Gewalt entgegensetzten, sagte er: "Die Regierung dachte, sie könne die Menschen ängstigen und zum Schweigen bringen, und tatsächlich sind ihre Taktiken ja auch sehr angsteinflößend. Doch (die jüngsten Ereignisse) zeigten, dass die Menschen keine Angst haben und dass die Bewegung lebt."
Bezüglich der Proteste am Quds-Tag hob er einige der Slogans hervor, insbesondere die Parole "Nicht für Gaza, nicht für Libanon, für Iran opfere ich mein Leben". Er sagte, die aktuelle Regierungspolitik und -philosophie werde nun von den Menschen in Frage gestellt. Er führte dies auf Ahmadinejads Versäumnisse zurück und sagte, wenn man die aktuelle wirtschaftliche Situation mit der tief verwurzelten Korruption des Schah-Regimes vergleiche, seien die Bedingungen für die Menschen unter dem Schah wesentlich besser gewesen.
Er fügte hinzu, Ahmadinejads derzeitige Machtbasis sei sehr viel schwächer als die des Schahs zur Zeit des Umsturzes. Die Basis für den Schah war stark, doch die Autorität der Führung sei schwach gewesen. Im Fall (von Ahmadinejad, d. Übers.) sei die Führung stark und die Basis schwach.
Abschließend sagte er, er betrachte die Hoffnung und die Beharrlichkeit der Menschen als Geheimnis des Erfolgs. Wenn diese Elemente präsent sind, sei ein Sieg definitiv möglich.
Empfehlungen und Warnungen
Mohsen Sazegara hat in seinem täglichen Video am Dienstag folgende Punkte angesprochen:
"Die Illegitimität der Regierung und ihre internationale Isolation wird jetzt deutlicher. Ahmadinejad hat versucht, einen zwanglosen Kontakt zu Barack Obama herzustellen, was von den Amerikanern jedoch zurückgewiesen wurde.
Jedes Jahr gibt die iranische Botschaft in Paris eine Iftar-Party, zu der für gewöhnlich etwa 65 Länder kommen. In diesem Jahr waren nur 5 Länder anwesend."
Sagezara drückte seine Besorgnis und seine Solidarität mit den kurdischen Aktivisten aus, die vor einiger Zeit ermordet wurden und betonte, dass nicht die Maxime des gewaltlosen Protests nicht vergessen werden dürfe, damit niemand zu Schaden käme.
Er regte die Verteilung von Flyern über gewaltlosen Widerstand in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen an. Er fügte hinzu, diese Dokumente zu verlinken sei gut, aber auch die Dokumente (mit Vorsicht) zu verteilen sei wichtig.
Er verglich gewaltsame und gewaltlose Widerstandsformen und sagte, bei gewaltsamem Widerstand formten sich kleine Guerilla-Gruppen, die sich wegen der hohen Kosten für ihre Aktionen vom Volk abspalten würden. Sie würden Regierungseinheiten (Verwaltung, Wirtschaft, Sicherheit, Kultur, Religion) gezielt angreifen und eine Lähmung verursachen.
Bei gewaltlosen Protesten jedoch seien es die Menschen, die die Regierungseinheiten lähmen und die jeweiligen Bereiche voneinander trennen würden.
Das Audio-File von Sazegaras Ansprache ist dem Original-Newsletter beigefügt.
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Übersetzung aus dem Englischen: Julia
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Zusätze:
1. Weltweites Projekt "Green Light" 18.-25. September: Licht für Iran
Veranstaltet von http://www.blogger.com/www.united4iran.org
2. Unterstützer, Mitglieder, Übersetzer gesucht für neue Facebook-Gruppe zur Übersetzung von Blogs, Artikeln und Nachrichten zum Thema Iran, die nicht in den Massenmedien erscheinen. Jede/r kann mitmachen, aktiv oder passiv!
3. Vorformulierte Protestbriefe an die UN (Englisch, bezüglich der iranischen Teilnahme an der bevorstehenden Konferenz in New York) mit Adressen (mit freundlicher Genehmigung von @nedaagain): http://docs.google.com/View?id=dcnj8jzc_8dxb9vbgf
4. Sammlung aller aktuellen Online-Petitionen zum Iran (mit freundlicher Genehmigung von @nedaagain): http://sites.google.com/site/petitionsforiran/home
5. Aktuelle Veranstaltungstermine in Deutschland (keine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit, Änderungen und neue Termine können hinterlassen werden)
6. Deutsche Übersetzungen von Blogs, Artikeln und Nachrichten zum Thema jenseits der internationalen Medien: Julias Blog
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