Samstag, 22. August 2009

SIC Newsletter 21. August 2009 - Deutsch

Freitag, 21. August 2009

Pläne für die Zukunft
- Die Aktivisten der "Grünen Bewegung" haben einen vollständigen Boykott bürokratischer Institutionen an allen Samstagen vorgeschlagen.

Nachrichten
- BBC: Nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl hat Mahmoud Ahmadinejad, der von verschiedenen Seiten unter Druck geraten ist, in seiner Auswahl der nominierten Minister dem Glauben mehr Bedeutung zugemessen als der Erfahrung. Einige der Kandidaten sind jung und wenig bekannt. Anderen wird vorgeworfen, nicht genügend Wissen oder Fachkompetenz für ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereich mitzubringen. Ihre Nominierung erfolgte gegen die wiederholte Forderung des Parlaments nach einem effizienteren Kabinett.

- Radio Farda: Der Imam des Freitagsgebets in Teheran Ahmad Jannati kritisierte, dass die "Anführer der Unruhen und die Wurzeln des Problems" nicht verhaftet werden. Jannati, der auch Sekretär des Wächterrats ist, sagte, diejenigen, die die Proteste initiiert und angeführt hätten, seien noch immer auf freiem Fuß. Ein anderer Freitagsimam, Ahmad Khatami, hatte zuvor indirekt von Mousavi und Karroubi gesprochen und gefordert, die Justiz solle "die Anführer der Unruhen, die Verbündete der USA und Israels sind", ohne Rücksicht anklagen.

- Radio Farda: In einem am 20. August an die Hohe Kommissarin für Menschenrechte der Vereinten Nationen Pillay adressierten offenen Brief haben die Internationale Föderation für Menschenrechte (FIDH) und die Iranische Liga zur Verteidigung der Menschenrechte (LDDHI) diese zu einem persönlichen Besuch in der Islamischen Republik Iran eingeladen, um die durch das Regime "begangenen Verbrechen" zu untersuchen.

- Radio Farda: Während Ahmadinejad die für sein Kabinett nominierten Kandidaten in einem live übertragenen Fernsehinterview vorstellte, haben einige Einwohner in Teheran demonstriert. Bewohner des Wohnkomplexes Apadana gingen spontan auf die Sraße und riefen Parolen gegen die Wahl.

- BBC: Iran hat den Inspektoren der IAEA Zutritt zu einem im Bau befindlichen Reaktor gestattet. Im letzten Jahr hatte der Iran dies verweigert. Wie Reuters berichtet, erhielten die Inspektoren heute die Genehmigung für den Besuch der Reaktoranlage in Arak.

- BBC: Erstmals hat Mahmoud Ahmadinejad die umstrittene Entlassung des früheren Informationsministers Gholamhossein Mohseni Ejei kommentiert. Er spielte indirekt darauf an, dass die Entlassung im Zusammenhang mit Fehlern bei der Handhabung der Nachwahl-Krise steht. Ahmadinejad hatte Ejei kurz nach der Bekanntgabe seines Wahlsiegs und den darauffolgenden Massendemonstrationen gegen das Wahlergebnis entlassen, nur wenige Tage vor dem Ende der vierjährigen Amtsperiode des Kabinetts.

- BBC: Deutschland hat schärfere Sanktionen gegen den Iran gefordert, falls die Nukleargespräche keinen optimalen Fortschritt bringen würden. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel erklärte in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeine Zeitung", sollten die Gespräche zwischen den 5+1 und Iran keine Ergebnisse bringen, müssten weitere Sanktionen gegen Iran in Kraft treten.

Nachrichten von Verhafteten, Vermissten und Verstorbenen
- BBC: Die Angehörigen der drei zur Zeit in Iran inhaftierten Amerikaner haben eine Webseite eingerichtet, auf der sie um deren Freilassung bitten. Shane Bauer, Sarah Shourd und Joshua Fattal hätten einen "bedauerlichen Fehler" gemacht, als sie von Halabje im irakischen Kurdistan aus die iranische Grenze überschritten hatten, sagten die Angehörigen. Die Drei seien "vollkommen harmlos" und hätten ein "tiefes Interesse an der Welt".

Empfehlungen und Warnungen
- Mohsen Sazegara hat seine heutige Ansprache veröffentlicht. Er unterstrich die folgenden wichtigen vier Punkte:
- Er begrüßte die Demonstrationen und die "Allaho Akbar"-Rufe der letzten Nacht als Reaktion auf die gleichzeitig übertragene Rede Ahmadinejads.
- Er forderte die Menschen auf, in Grün zu jedem Spiel im Azadi-Stadion zu erscheinen.
- Er rief zu einem Generalboykott der bürokratischen Institutionen an allen Samstagen auf (so weit wie möglich)
- Zum Schluss betonte er, die Menschen sollten ihre Hoffnung nicht verlieren und nicht darüber nachdenken, ob die Grüne Bewegung in nächster Zukunft möglicherweise erlöschen könnte.

Eine Audioversion der Ansprache befindet sich im Anhang zum Original-Newsletter.

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Tel: +1 (253) 234-IRAN , +1 (253) 234-4726
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Übersetzung aus dem Englischen: Julia
Original unter
http://groups.google.com/group/student-information-center

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Zusatz: Aktuelle Demonstrationstermine in Deutschland gibt es hier:
http://lilalinda-juliasblog.blogspot.com/2009/07/demonstrations-in-germany-alphabetical.html
(keine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit, Änderungen und neue Termine können hinterlassen werden)

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